Das menschliche Gehirn ist flexibel und anpassungsfähig. Davon profitieren auch Sportler, wie Forscher um In Sung Park vom Korea University College of Medicine am Beispiel von Eisläufern zeigen konnten. Mittels Magnetresonanztomografie (MRT) verglichen sie die Gehirne von 16 professionellen Shorttrackläufern mit denen einer Kontrollgruppe von Sportmuffeln. Shorttrack ist eine Form des Eisschnelllaufs, bei der die Läufer auf einer kurzen Kreisbahn mit engen Kurven gegeneinander antreten. Gleichgewichtskontrolle und Bewegungskoordination sind dabei besonders wichtig. 

Diese Fähigkeiten vermittelt in erster Linie das Kleinhirn. Tatsächlich offenbarten die Hirnscans, dass bei den Shorttrackläufern die rechte Hemisphäre des Kleinhirns sowie einige Verbindungsstränge zwischen rechter und linker Kleinhirnhälfte größer waren, als bei den anderen Probanden.
Wieso ausgerechnet die rechte Hemisphäre? Die Erklärung der Forscher: Beim Shorttrack wird üblicherweise gegen den Uhrzeigersinn gelaufen – die Läufer halten die Balance daher vorwiegend auf dem rechten Fuß, der von der rechten Kleinhirnhälfte gesteuert wird. Zudem spielt sich das Erlernen von visuell geführten Handlungen ebenfalls vor allem im rechten Kleinhirn ab. Genau die Bereiche, die für die erforderlichen Bewegungsabläufe zuständig sind, waren offenbar durch das Training gewachsen. 

Tja, Speedskating ist ja fast das gleiche, oder? Auf jeden Fall finde ich es echt lustig, das sich die Fahrtrichtung dann auf das Gehirn auswirkt, ist aber leider auch ein Argument dafür, dass wir öfter in Gegenrichtung trainieren sollten :-(
bb mpw